Donnerstag, 7. Oktober 2010

Unterhaltung für Gedankenkraft und Bewusstsein


Die Wirkung des Lesens:

1. Beim Lesenlernen spielen sich im Gehirn des Menschen große Veränderungen ab. Die geistige Entwicklung wird stark beeinflusst und das Gehirn wird bis in seine Anatomie hinein verändert. Häufiges und intensives Lesen schult die Wahrnehmung und das Konzentrationsvermögen.

2. Beim Lesen z. B. von Romanhandlungen wird Fantasie trainiert, da Lesende sich Personen, Orte, Handlungsabläufe und Situationen vorstellen. Untersuchungen belegen, dass bei einer nur vorgestellten oder beobachteten Handlung im Gehirn dieselben Nervenzellen aktiv werden wie bei der tatsächlich durchgeführten Handlung. Der Lesende führt also eine mentale Simulation von realen Wahrnehmungen und Handlungsabläufen durch.

3. Wie die Muskeln des Körpers werden auch Hirnareale umso stärker, je häufiger sie aktiviert werden.

4. Wer häufig Belletristik liest, steigert nachweislich seine Empathie und seine sozialen Fähigkeiten dadurch, dass er sich mental in Romanfiguren hineinversetzt. (Quelle: Die Studie wird beschrieben in Gehirn & Geist Nr. 10/2010/Lob dem Lesen)


Glorie des Weiblichen:

- Das Buch ist ein Roman, in dem Personen fühlen, lieben, erleben (siehe Punkt 4).

- Eine fiktive Inselwelt dient als Mittel, zu träumen, einige Gepflogenheiten unserer Gesellschaft mit Abstand zu betrachten und zu hinterfragen.

- Unterhaltung soll in ihrer Aussage sinnvoll sein. Personen und Handlungen haben Symbolcharakter und Bedeutung (mit Hinweisen in der Inhaltsübersicht).

- Die Charaktere entwickeln sich in positiver Weise.

- Positives Denken kann trainiert werden. Mentale Simulation (nach Punkt 2) bezieht sich immer wieder auf eine Entwicklung zum Besseren, Visionen, Optima, Ideale.

- Menschen sind individuell verschieden. Die Wunschlebensvorstellung kann für unterschiedliche Menschen völlig unterschiedlich aussehen, darum gibt der Roman nur Denkanstöße und vermeidet eine vorgegebene Idealvorstellung von einer perfekten Gesellschaftsform.

- Es gibt kein Schwarz-Weiß-Bild von Gut gegen Böse. In der fiktiven Gesellschaft der Inselwelt ist nicht alles nur gut, in der Kritik an unserer realen Gesellschaft nicht alles nur schlecht. Beim Lesen wird die eigene Unterscheidungsfähigkeit geschult.

Dienstag, 7. September 2010

Roman: Glorie des Weiblichen

Titel:

Glorie des Weiblichen


Thematik:

Utopische, gesellschaftskritische und sinnliche Unterhaltung mit Symbolcharakter und Gedanken-spielen zum Potenzial des menschlichen Geistes und zur Stärkung des weiblichen Prinzips




Seiten: 291
Umschlag: Hardcover
Preis: 15,- € (zuzügl. Versandkosten)
ISBN: 978-3-00-030985-4
Bestellung / Kontakt: ilenyo@gmx.de


Kurzbeschreibung:

Wenn Sie einen Roman lesen, lassen Sie Ihre Fantasie spielen, bedienen Sie sich Ihrer Gedankenkraft. Die These, dass unsere Gedanken kreative Kräfte sind, die schöpferisch auf unser Lebensumfeld, unsere Erfahrungen, sogar auf unser Schicksal und unsere Gene einwirken, findet mittlerweile immer größere Verbreitung. In diesem Unterhaltungsroman soll die Kraft unserer positiven Gedanken mitberücksichtigt werden.

In einem Inselkönigreich, dessen blühende Gesellschaftsform sich durch große Pluralität, Toleranz und zunehmende Orientierung am individuellen Lebensglück ihrer Mitglieder auszeichnet, heiratet die schöne Semiramis unter Einflussnahme des Hohepriesters den König und führt fortan ein Leben im Harem. Zwar fasziniert vom allseits bewunderten König, verliebt sie sich jedoch in dessen Freund und Berater.
Etwa zeitgleich kommt ein Herrscherehepaar aus Europa zum Staatsbesuch auf die Insel und die fremden Kulturen treffen aufeinander. Ein allmählicher Wandel des Zeitgeistes von einer Männerherrschaft hin zu stärkerem Einfluss des weiblichen Prinzips wird zur Herausforderung für das Inselvolk, wobei die Liebesgeschichten im Harem, die kritische Beleuchtung gesellschaftlicher Gegebenheiten unserer Zeit und die Grundgesetze des Lebens eine besondere Rolle spielen. Alle Kapitel und Charaktere des Romans nehmen sinnbildlich Bezug auf Lebens- und Gegenwartsfragen.


Inhalt:

Um die unter den Kapitelüberschriften aufgelisteten Themen geht es in den Gesprächen der Charaktere oder sie werden symbolisch durch den Handlungsverlauf angedeutet. Ich spiele mit einigen Idealvorstellungen, wobei ich kein Schwarz-Weiß-Bild zeichnen will. In der Inselwelt gibt es also auch bestimmte Probleme, die sich auf reale Verhältnissen in der Welt beziehen (z. B. die Benachteiligung der Frau in männlich dominierter Weltordnung).

1. Der Aufbruch
Das Potenzial des menschlichen Geistes ● Gedanken zum Individuationsweg


2. Das Wagnis
Zwei Reaktionen auf das Machtprinzip: Genuss von Ehrfurcht und Bewunderung sowie autoritätsgläubige Haltung lenkbarer Massen ● Die Faszination neuer Erfahrungen

3. Traumerfüllung
Gedankenspiel mit Überfluss, Wunscherfüllung, Sinnesfreude

4. Die Begegnung
Ferne Perspektive für einen Blick auf die westlich industrialisierte Gesellschaftsform

5. Facetten von Liebe
Universelle Liebe ● Erotische Liebe

6. Nach der Grenzüberschreitung
Gedanken zur männlich dominierten Weltordnung und der allmählichen Stärkung des weiblichen Prinzips

7. Liebe, Macht und Schwäche
Der Umgang mit dem vermeintlich Schwachen

8. Die Ankunft der Fremden
Der Umgang mit dem Unbekannten

9. Kampf der Weltsichten
Gedankenspiel mit Ästhetik, Kreativität und Reichtum ● Kritik an der Verherrlichung von Jugend, an ausuferndem Boulevardjournalismus und der Gier nach Abbildern ● Sprache als Spiegel von Paradigmen

10. Erste Anzeichen des Wandels
Der Umgang mit erotischer Liebe

11. Was die Menschen wichtig nehmen
Gedanken zu Liebeskunst, Psychologie und Lebenshilfe, Pädagogik und Schulsystemen, zu Sendeinhalten des Fernsehens sowie zur Abkehr von Gier

12. Die Verführung und die Willenskraft
Sinnesfreude und Ruhe als Ausgleich zum Leistungsprinzip

13. Der Blick über die Zeitalter
Die Entwicklung europäischer Völker aus überbewusster Perspektive

14. Möge niemand mit leeren Händen zurückbleiben
Gedanken zur gleichwertigen Würdigung von Arbeitsleistung

15. Faszination der fremden Welt
Gedanken zu Landessitten, Wertmaßstäben, Weltanschauungen und Menschenbildern ● Erotische Darstellung der Sinnlichkeit von Leibesfülle als Gegenbild zu einseitig mageren Schönheitsidealen

16. Der besondere Prinz
Gedanken zu einer am Wesen des Menschen sowie an individuellen Interessen und Talenten orientierten Pädagogik

17. Kontroversen
Blick auf die Rolle der Frau

18. Kindheit bei beschäftigten Würdenträgern
Karikatur einer Kindheit, wenn Eltern nach übersteigertem Leistungsprinzip leben wollen oder zu leben verpflichtet werden ● Grundgesetze des Lebens

19. Zukunftsplanung
Gedankenspiel mit dem Optimum an Erfüllung und Lebensglück innerhalb der Gesellschaft

20. Routine und das Außergewöhnliche
Gedankenspiel mit Kräften jenseits der allgemein anerkannten physikalischen Gesetze

21. Wunderheilung
Darstellung der Schönheit des Alters ● Gedanken zur Krankheitsentstehung und Heilung

22. Die Verwandlung der Eifersucht
Bewusstheit als Mittel zur Verwandlung negativer Gefühle ● Nachteile einseitigen Machtstrebens ● Gewinn in der Akzeptanz der vermeintlichen Schwächen

23. Beginn der Zeitenwende
Gedankenspiel mit den Ängsten vor einer Entkopplung von Arbeit und Einkommen ● Sinnstiftung und soziales Miteinander als Hauptantrieb für gesellschaftliche und individuelle Bestrebungen

24. Eine Zukunft aus den schönsten Gedanken

Erotik und positives Denken ● Gedanken zu Mut und Selbstvertrauen für ein selbstbestimmtes Leben


Leseprobe aus Kapitel 1:

(Der 19-jährigen Semiramis fiel ein Buch zu folgendem Thema in die Hände:)

Von ungeheuren dynamischen Kräften war die Rede. Es wurde behauptet, dass alle Materie aus Geist gemacht sei, dass jeder Einzelne, die Welt, die ihn umgibt, die er erlebt, aus seinen eigenen Gedanken erschaffen habe, dass der Menschengeist immerzu schöpferisch sei, dass er nicht anders könne, als zu erschaffen.

Auf einmal kam Wut in ihr auf. So einen Unsinn zu behaupten!

...

„Warum glaubst du nicht, was in dem Buch steht? Welche Argumente hast du anzuführen, die Zweifel an der Richtigkeit des Textes begründen könnten?“
„Es kann nicht sein“, antwortete sie, „weil dann die ganze Welt anders wäre. Wenn unsere Gedanken die Welt erschaffen würden, dann bräuchten wir nur alle an Reichtum denken, und die Armut wäre weltweit abgeschafft, wir könnten alle an Gesundheit denken, und Krankheiten gäbe es nicht mehr, wir könnten alle Frieden denken, und niemand wüsste mehr, was Krieg eigentlich ist, und so könnte ich noch viele Beispiele nennen.“
„So wäre es, das ist richtig geschlussfolgert. Aber meinst du, dass alle Menschen immer nur an Reichtum, Gesundheit und Frieden für alle denken, während die Welt aus sich selbst heraus all die Plagen schafft, mit denen die immerzu so gütig denkende Menschheit gegeißelt wird? Sieh dir an, was die Mehrheit der Menschen in der Welt zu denken pflegt. Die frei erfundenen Hollywoodproduktionen der westlichen Welt, mit denen die Menschengeister zu Millionen über Kinoleinwände und Fernsehen berieselt werden, liefern mehrheitlich Katastrophenfilme, Horrorfilme, Thriller, Actionstreifen mit feuerspeienden Maschinengewehren usw. Sie produzieren das, was ihnen abgekauft wird, was die Menschen sehen wollen. Unter den Schriftstellern dieser Welt, deren Beruf es ist, zu denken und Fantasien niederzuschreiben, schreiben viele für die Bestsellerlisten unzählige Krimis. Tote müssen her, Morde müssen passieren und Kommissare müssen in tiefsten pathologischen Abgründen menschlicher Psyche wühlen, damit Nationen sich gut unterhalten fühlen. Du siehst, es gibt viel zu tun, was die Gedanken der Menschen betrifft, aber anfangen kannst du immer nur bei dir selbst, wenn du Veränderung willst. Sag mir, was an deiner eigenen Welt, die du jeden Tag erlebst, nicht von dir erdacht ist.“
„Nichts davon ist von mir erdacht“, sagte Semiramis mit Entrüstung in der Stimme. „Wenn ich mir den Tag so nach meinen Gedanken machen könnte, nach allem, was mir Schönes in den Sinn käme, als ob ich mir allen Ernstes einfallen ließe, stundenlang, tagelang, monatelang Teeblätter abzupflücken und all die monotone Schufterei, die sonst hier zu tun ist.“
„Wirklich nicht? Was lässt es dann so sein? Denkst du nicht fortwährend an das, was du den ganzen Tag tust, und bevor du schlafen gehst, was am nächsten Morgen alles an Arbeit ansteht?“
„Natürlich muss ich meine Arbeit planen und gucken, dass alles läuft und so. Was bleibt mir anderes übrig? Soll ich einfach gehen, bei anderen betteln und die für mich mitschuften lassen? Das würde mich wohl kaum glücklicher machen.“
„Warum denkst du jetzt an schlechtere Optionen statt an bessere? Hast du deinen Geist so begrenzt, dass du dir bessere Alternativen zu deiner jetzigen Lebensweise gar nicht erst vorstellst? Was würde dich denn glücklich machen? Angenommen du hättest dir dein Leben bisher nicht ausgesucht, was genau sähe denn deiner Meinung nach anders aus, wenn du es dir aussuchen könntest?“

Montag, 9. August 2010

Liebesgedicht

Wo über Hügel wogt die Flut
von üppig fruchtbar wildem Grün,
des Tages wonnig reiche Glut
– dort, wo Millionen Blumen blüh’n –
dem kühlen Duft des Abends weicht,
der Sommer den Zenit erreicht.

Mein Wagen trägt durch Sommertraum
mich schnell, als könnt’ ich fliegen.
Die Ungeduld will Zeit und Raum
in Windeseil’ besiegen.
Mein liebend Herz, es sehnt sich sehr,
die Gärten, sie sind Blütenmeer.

In Kraft und Gold vom Abendschein
auf Koppeln glänzend’ Pferde steh’n,
der Farben Pracht lobpreist das Sein,
bald werd’ ich den Geliebten seh’n.
Der Schmetterling wie nektartrunken,
er tanzt noch mal den Freudentanz,
noch ist die Sonne nicht versunken,
ich fliege durch den Lichterglanz.

Der Wagen schon sein Ziel erreicht
und Arme mich umfangen.
Ein Blick, ein Kuss und lachend leicht
berühren sich zwei Wangen.

Der irdisch’ Sehnsucht Leidenschaft
trägt lichte Farbenvielfalt fort,
ergötzlich Männerkörpers Kraft,
bringt dunkel den geheimen Ort.
Den blühend Überfluss so reich,
was Augen außen g’rad’ erblickt,
er einem Zauberkünstler gleich
wie wogend’ Rausch nach innen schickt.
Als hätt’ ich alles auch in mir,
als wär’ die Welt in meiner Brust,
das Land, die Blumen, Mensch und Tier,
die Kraft, die Freud’, die pure Lust.

Ich weiß, der Sommer wird nicht bleiben,
kann ich doch Ewigkeit noch nicht versteh’n,
kann Illusion von Zeit noch nicht vertreiben,
hab’ Männer mich verlassen seh’n.
Und was Verliebte einst verklärt,
das hat Gewohnheit aufgezehrt.

Doch was wir tief und ganz gespürt,
wird die Erinnerung behalten,
ja, mich hat Sinnesfreud’ verführt,
will nicht vermeiden, will gestalten.
Ich will dem Herzen stets vertrauen,
denn was vergeht, kommt wieder,
auch jedes Winters Schnee muss tauen
für neue Frühlingslieder.

Ich sende dem Geliebten Dank,
der meine Seele schwingt hinauf zur Wonne.
Glück, das im Vergessen fast versank,
hebt ins Bewusstsein sich in Sommers Abendsonne,
will achtsam sein für jegliches Geschick,
denn Glück, es blüht im Augenblick.


© Ilka Würpel